Die Bundesregierung lässt ihre Energiepreisbremsen zum Jahresende 2023 auslaufen und begründet das mit gesunkenen Preisen. Doch viele Haushaltskunden sind dann tatsächlich noch von hohen oder steigenden Energiepreisen betroffen. Das zeigt ein Blick in drei sächsische Großstädte.
Partner aus Energiewirtschaft, Industrie und Wissenschaft arbeiten in der Region Leipzig daran, grünen Wasserstoff zu produzieren, zu transportieren und anzuwenden. Rückenwind und Fördermittel kommen vom Freistaat Sachsen und der Bundesregierung. Die Diskussionen um den Bundeshaushalt machen sich allerdings auch bemerkbar.
Industrieunternehmen investieren erstmals seit vier Jahren wieder mehr in die effiziente Anwendung von Energie. Wichtige Gründe dafür sind ein neues Gesetz und die Aussicht auf ein Strompreis-Paket der Bundesregierung.
Vor allem in Nord- und Ostdeutschland hat der Ausbau erneuerbarer Energien zu besonders hohen Stromnetz-Entgelten geführt. Die Bundesnetzagentur will nun einen bundesweiten Ausgleich ermöglichen.
Mit dem Ausbau der Windenergie kommt Sachsen bisher nur langsam voran. Inzwischen gibt es allerdings Anzeichen dafür, dass sich künftig ein größeres Tempo entwickeln könnte. Bei Solarstrom gibt es jetzt schon mehr Dynamik.
Ergänzt. Die Stadtwerke Leipzig haben nun auch sinkende Strom- und Gaspreise in der Grundversorgung angekündigt. Fernwärme-Kunden steht dagegen möglicherweise ein starker Preisanstieg bevor, wenn die Energiepreisbremse im April 2024 nicht mehr gilt.
Bei sonnigem Sommerwetter wird ein Freibad gut besucht und braucht viel Strom. Gleichzeitig kann eine Solaranlage bei solchem Wetter auch viel Strom produzieren. Im Parthebad Taucha bringt die Energiegenossenschaft Leipzig beides nun zusammen.
Der Verein Hypos arbeitet seit zehn Jahren daran, Forschung und Praxis für grünen Wasserstoff voranzubringen. Nun geht es darum, den Markt zu entwickeln. In Bad Lauchstädt wird bereits ein größeres Praxisprojekt im Verbund eines Energiekonzerns umgesetzt.
Der Logistik-Dienstleister DHL hat sein neues Parkhaus am Flughafen Leipzig-Halle mit einer anspruchsvollen Fassade ausstatten lassen. Sie bietet Abwechslung für das Auge und produziert Strom aus Sonnenlicht.
Das neue Heizkraftwerk Leipzig Süd ist für den Betrieb in der Heizperiode ausgelegt. Als Brennstoff dient zunächst Erdgas. Später soll es schrittweise durch grünen Wasserstoff ersetzt werden können.
Die Tarife „L-Gas.pur“ und „L-Strom.pur“ der Stadtwerke Leipzig hatten sich in den vergangenen Monaten überwiegend günstig entwickelt. Nun steigen sie wieder deutlich an.
Bisher haben Chemnitz, Dresden und Leipzig ihre eigenen Liegenschaften eher gelegentlich mit Fotovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Dieser Ausbau soll jetzt deutlich an Tempo gewinnen. Dabei verfolgen die drei Großstädte durchaus verschiedene Ansätze.
Die Forschung zu erneuerbaren Energien war bisher vor allem auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Die Energiekrise der vergangenen Monate hat nun auch den Blick auf die Widerstandskraft des künftigen Energiesystems geschärft.
Der Leipziger Stadtrat hatte im Oktober 2021 ein Fotovoltaik-Ausbauprogramm für kommunale Gebäude beschlossen. Ein Tochterunternehmen der Stadtwerke setzt es jetzt um. Dabei werden vor allem Schulgebäude mit Solaranlagen für die verbrauchsnahe Stromerzeugung ausgerüstet.
Die Bundesnetzagentur will bis zum Jahresende einen ersten Vorschlag für die Reform der Strom-Netzentgelte vorlegen. Sie soll Stromkunden in den Ökostrom-Ausbauregionen entlasten. Sachsen-Anhalts Energieminister Willingmann hält es für möglich, dass es schon im nächsten Jahr eine Preisdämpfung gibt.
An den Großhandels-Märkten sind die Preise für Strom und Gas nach den Höchstständen des Jahres 2022 wieder deutlich gesunken. Die Stadtwerke Leipzig geben diese Vorteile nun schrittweise an ihre Kunden weiter.