Eine Expertengruppe fordert langfristige politische Strategien für einen sparsameren Energieeinsatz. Die bevorstehende Bundestagswahl halten sie für richtungweisend.

 

Energieeffizienz mindert auch Kohlendioxid-Emissionen. Symbolbild: Stefan Schroeter

Wissenschaftler und Expertinnen haben vor der Bundestagswahl an die politischen Parteien appelliert, sich für mehr Energieeffizienz einzusetzen. Dies müsse in den Mittelpunkt der Wahlprogramme, der kommenden Koalitionsverhandlungen und zukünftigen Regierungsarbeit gestellt werden.

Sie sei gemeinsam mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien der Schlüssel zu einer nachhaltigen, bezahlbaren und sozial gerechten Energiewende, heißt es in dem Appell, der von mehr als 20 Wissenschaftlerinnen und Experten aus den Bereichen Energie, Klima, Wirtschaft, Forschung und Verbraucherschutz unterzeichnet wurde.

Energieeffizienz reduziere den Energieverbrauch und damit die Kosten, entlaste Netze und Speicherinfrastrukturen und senke Kohlendioxid-Emissionen, argumentiert die Expertengruppe.

Angesichts erheblicher wirtschaftlicher Herausforderungen und einer angespannten energiepolitischen Lage stehe Deutschland vor einer richtungsweisenden Bundestagswahl 2025. Unternehmen und Haushalte würden durch Angst vor steigenden Energiepreisen, Sorgen über die Sicherheit der Energieversorgung und über die wirtschaftlichen Auswirkungen der geopolitischen Lage belastet.

Diese Entwicklungen verdeutlichen dem Appell zufolge die Dringlichkeit einer langfristigen Strategie, die sowohl die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft weiter stärkt, als auch die sozialen und ökologischen Herausforderungen adressiert. Steigende Kohlendioxid-Preise halten die Unterzeichner nicht für ausreichend, um die Energiewende voranzutreiben und größere Investitionen anzustoßen.

Als „wichtig und richtig“ bezeichnen die Wissenschaftler und Expertinnen, dass Deutschland mit dem Ende 2023 in Kraft getretenen Energieeffizienzgesetz erstmals Energieverbrauchsziele gesetzlich verankert hat. Demnach soll bis zum Jahr 2030 gegenüber 2008 der Endenergie-Verbrauch um 26,5 Prozent gesenkt werden. Beim Primärenergie-Verbrauch wird sogar eine Reduktion um 39,3 Prozent angestrebt.

Diese Ziele müssten nun mit gezielten Förderstrategien, wirksamen Standards und gezielter Beratung umgesetzt werden, fordert die Expertengruppe. Andernfalls rechnen sie mit höheren Kosten und sozialer Ungerechtigkeit. Auch die Klimaziele könnten dann verfehlt werden.

 

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