Romonta fördert Braunkohle im eigenen Tagebau und stellt daraus Montanwachs her. Dieses Geschäft will nun ein Konsortium von Bietern übernehmen, von denen bisher nur der Energiekonzern Getec bekannt ist.

Windpark Profen gross

Auf Rekultivierungsflächen des Mibrag-Tagebaus Profen hat Getec bereits einen Windpark errichtet. Für den Romonta-Tagebau Amsdorf gibt es nun ähnliche Absichten. Archivfoto 2017: Stefan Schroeter


Der Montanwachs-Hersteller Romonta aus Amsdorf bei Halle/Saale steht wieder vor einem Eigentümerwechsel. Darüber informierte der in Magdeburg und Hannover ansässige Energiekonzern Getec. Demnach haben sich die Romonta-Aktionäre mit einem Bieterkonsortium um Getec auf einen Kaufvertrag geeinigt, der die Übernahme aller Aktien rückwirkend zum 01.01.2020 vorsieht. Die kartellrechtliche Freigabe stehe noch aus, teilte Getec mit. Über den Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Getec und Romonta lehnten es auf Anfrage aber auch ab, die bisherigen Romonta-Aktionäre und Getecs Partner im Bieterkonsortium zu nennen.

 

Romonta sieht sich als Weltmarktführer bei der Gewinnung und Vermarktung von Montanwachs. Der Ausgangsstoff dafür ist Braunkohle, die das Unternehmen normalerweise aus dem eigenen Tagebau Amsdorf fördert. Im Ausnahmefall bezieht es auch Rohbraunkohle vom Bergbauunternehmen Mibrag. Außerdem betreibt Romonta ein Braunkohle-Kraftwerk, ein Abfallverwertungszentrum und mehrere Anlagen für erneuerbare Energien.

 

Getec kündigte an, die Gewinnung und Vermarktung von Montanwachs sowie das Abfallverwertungszentrum weiter auszubauen. So sei der Bau eines weiteren Ersatzbrennstoff-Kraftwerks geplant. Bei der Rekultivierung des Tagebaus sollen Anlagen für erneuerbaren Energien gebaut werden. Getec hatte bereits vor einigen Jahren mit Romonta einen größeren Solarpark errichtet. Nun kündigte der künftige Gesellschafter auch einen Windpark an.

 

Romonta gehörte in den 90er Jahren zunächst noch zum Braunkohleförderer Mibrag, wurde dann aber getrennt privatisiert. Nachdem die erste Privatisierung gescheitert war, gab es im Jahr 2001 eine zweite Privatisierung durch Management-Buy-Out – also eine Übernahme durch leitende Angestellte. Es ist daher anzunehmen, dass diese leitenden Angestellten oder ihre Nachfolger ihre Anteile nun an das Getec-geführte Bieterkonsortium verkaufen wollen.

 

Die Konzern-Dachgesellschaft Romonta Bergwerks Holding erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2018 mit 361 Beschäftigten einen Umsatz von 70 Mio. Euro und einen Jahresüberschuss von 1,6 Mio. Euro.


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