Aus neuen Solar- und Windparks muss mehr Strom in die Verbrauchsregionen transportiert werden. Den notwendigen Ausbau der Hochspannungs-Netze wollen das Landes-Energieministerium und drei große Netzbetreiber nun schneller voranbringen.
Das Brandenburger Energieministerium und drei große Verteilnetz-Betreiber wollen den Ausbau der Strom-Hochspannungsnetze im Land beschleunigen. Das Ministerium, Edis Netz, Mitnetz Strom und Wemag Netz haben dazu ein Zehn-Punkte-Programm vorgelegt. Damit sollen die Planungs- und Genehmigungszeiten für Hochspannungsnetze verkürzt werden. Wie das Energieministerium mitteilte, werden über die Hochspannungsnetze und die darunterliegenden Netzebenen in Brandenburg inzwischen mehr als 90 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien eingespeist. Von dort gelangen sie in die Verbrauchsregionen oder zu den Netz-Verknüpfungspunkten des Übertragungsnetzes. Sie dienen somit als Bindeglied zwischen den Erzeuger- und den Verbraucherregionen. Darüber hinaus sind sie eine Voraussetzung dafür, dass sich energieintensive Unternehmen ansiedeln können. Damit mehr Strom aus neuen Solar- und Windparks transportiert werden kann, müssen die Netzbetreiber ihre Hochspannungsnetze ausbauen. Dafür sind in der Regel aufwändige Planungs- und Genehmigungsverfahren notwendig. Wie lange diese Verfahren bisher im Durchschnitt dauern, lässt sich nach Auskunft des Ministeriums nicht pauschal beantworten. Wie es auf Anfrage mitteilte, können sich langwierige Verzögerungen bei einzelnen Vorhaben zu mehreren Jahren summieren. Die Landesregierung und die Netzbetreiber haben sich nun das Ziel gestellt, die Verfahrensdauer für die Antragstellung und die Genehmigung bei 110-Kilovolt-Leitungen zu verkürzen. Bei beiden Verfahren soll die Dauer jeweils „idealerweise eineinhalb Jahre nicht überschreiten“ – also für beide zusammen nicht mehr als drei Jahre. Gleichzeitig sollen möglichst keine neuen Risiken für die Rechtssicherheit der Genehmigungen entstehen. Bis zum Jahr 2027 wollen die Partner erreichen, dass in der Hochspannung 350 Kilometer Freileitungen und 70 Anschlüsse an Umspannwerke und Einzelmast-Vorhaben genehmigt werden können. Um diese Arbeit zu bewältigen, sollen am Landesamt für Bergbau, Geologie und Rohstoffe neun neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter eingestellt werden. In dem Zehn-Punkte-Programm ist außerdem vorgesehen, die Genehmigungsverfahren weiter zu standardisieren und zu digitalisieren. Landesregierung und Netzbetreiber haben sich auch vorgenommen, auf der politischen Bundesebene mehrere Erleichterungen für Genehmigungsverfahren zu erreichen. Dazu gehören gelockerte Auflagen zum Arten- und Umweltschutz, wenn alte Leitungen auf den schon bestehenden Trassen durch neue Leitungen ersetzt werden sollen. Für neue Einzelmaste und Umspannwerks-Anschlüsse sollen keine Genehmigungen mehr notwendig sein.Drei Jahre sollen reichen
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