Bisher haben Chemnitz, Dresden und Leipzig ihre eigenen Liegenschaften eher gelegentlich mit Fotovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Dieser Ausbau soll jetzt deutlich an Tempo gewinnen. Dabei verfolgen die drei Großstädte durchaus verschiedene Ansätze.

 

Solarstrom-Anlage auf dem Dach einer Schule in Leipzig. Foto: Stefan Schroeter

Beim Ausbau von Solarstrom-Anlagen auf kommunalen Gebäuden gehen die drei sächsischen Großstädte derzeit unterschiedliche Wege. Leipzig hat bereits damit begonnen, ein spezielles Ausbauprogramm mit konkreten Jahreszielen umzusetzen. In Dresden wird ein solches Programm derzeit vorbereitet. Chemnitz verfolgt noch eine allgemeinere Strategie für erneuerbare Energien.

Alle drei Großstädte haben ihre eigenen Liegenschaften bisher eher gelegentlich mit Fotovoltaik-Anlagen ausgerüstet. Den Startschuss zu einem systematischen Solarstrom-Ausbau gab dann der Leipziger Stadtrat im Oktober 2021, als er ein spezielles Ausbauprogramm beschloss.

Das Ziel dieses Programms ist, jährlich 20 bis 30 Dächer von Schulen und anderen kommunalen Gebäuden mit Fotovoltaik-Anlagen auszurüsten. Dieser Zubau entspricht einer Spitzenleistung von 1 – 1,5 Megawatt peak. Diese Zielmarke soll nun im laufenden Jahr 2023 zum ersten Mal annähernd erreicht werden.

 


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Sonnenstrom in Dresden

In Dresden sind auch ohne spezielles Ausbauprogramm bisher 63 Fotovoltaik-Anlagen auf kommunalen Gebäuden installiert worden. Wie die Stadtverwaltung berichtet, verfügen sie über eine Spitzenleistung von insgesamt 1,5 MWp.

Etwa die Hälfte sind Bürgersolaranlagen, deren Strom aufgrund der geltenden Rahmenbedingungen während der Planung und Errichtung direkt ins Stromnetz eingespeist wird. Tatsächlich für den Eigenverbrauch der kommunalen Gebäude genutzt werden etwa 800 kWp.

Die bislang größte Sonnenstrom-Anlage auf einem kommunalen Gebäude in Dresden wurde im Jahr 2020 auf dem Dach des Brand- und Katastrophenschutz-Amtes errichtet. Die Anlage hat eine Leistung von knapp 100 kWp und erzeugt jährlich 90.000 Kilowattstunden Strom, der größtenteils direkt im Objekt verbraucht wird. Die Stadt Dresden hat sie errichtet und betreibt sie auch.

Oft wird bei Fotovoltaik-Anlagen in der Landeshauptstadt auch ein Pachtmodell angewendet. Dabei wird die Anlage von der stadteigenen Energieverbund Dresden GmbH geplant und errichtet und nach Inbetriebnahme von der Stadt gepachtet.

Ein Beispiel dafür ist das Kältemaschinenhaus im Sportpark Ostra. Dort wurde im Jahr 2021 eine Solaranlage mit 56 kWp errichtet, welche jährlich 55.000 kWh Strom erzeugen kann. Dieser Strom wird von den Kältemaschinen, in ihrem Haus und in den angrenzenden Gebäuden des Sportparks verbraucht.

Ähnlich wie Leipzig will Dresden nun einen Schritt weiter gehen. Am 7. September 2023 hat der Stadtrat den raschen Ausbau der Fotovoltaik auf Dächern und an den Fassaden der städtischen Gebäude beschlossen.

Demnach sollen künftig pro Jahr 30 Dächer oder Fassaden mit Solarstrom-Modulen ausgerüstet werden, die über eine Gesamtleistung von mindestens 2 MWp verfügen. An einem entsprechenden Programm arbeitet die Stadtverwaltung derzeit.

 

Sonnenstrom in Chemnitz

In Chemnitz ist derzeit kein spezielles Fotovoltaik-Programm in Sicht. Wenn kommunale Gebäude neu gebaut oder saniert werden, prüft die Stadt allerdings, ob erneuerbare Energien genutzt werden können, und setzt dies nach Möglichkeit um.

Diese Chemnitzer Ausbaumethode geht auf einen Beschluss des Stadtrates zurück, der bereits im Jahr 2007 gefasst wurde. Seitdem hat die Stadt auf Schulen und Kindertagesstätten insgesamt 20 Solarstrom-Anlagen mit einer Spitzenleistung von zusammen 430 Kilowatt peak installiert.

Wie die Stadtverwaltung weiter mitteilte, bereitet sie derzeit den Bau von weiteren fünf Anlagen mit insgesamt 304 kWp vor. Sie sollen auf mehreren Schulen und einem Schwimmsport-Komplex entstehen.

Dabei hat der Chemnitzer Ausbau zuletzt deutlich an Tempo gewonnen: Wurden im Jahr 2022 auf städtischen Gebäuden noch Fotovoltaik-Anlagen mit insgesamt 67 kWp installiert, sollen es im laufenden Jahr 2023 schon Anlagen mit zusammen 308 kWp sein. Für das nächste Jahr 2024 sind derzeit 247 kW geplant.

 

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