Mehr Braunkohle-Absatz und höhere Kohlepreise beförderten das Geschäft. Bei der zuletzt verlustreichen Tochter HSR ermöglichten die Einnahmen aus der Sicherheitsbereitschaft für das ausgediente Kraftwerk Buschhaus schwarze Zahlen.
Tagebauschild bei Pödelwitz. Archivfoto 2017: Stefan Schroeter
Der Braunkohleförderer Mibrag hat für das Geschäftsjahr 2017 wieder einen deutlichen Gewinn ausgewiesen. Das geht aus dem erst kürzlich veröffentlichten Jahresabschluss hervor. Für das Geschäftsjahr 2016 hatte das normalerweise hochprofitable Unternehmen noch überraschenderweise einen hohen Verlust vermeldet. Die Ursache dafür waren vor allem die tiefroten Zahlen der Tochtergesellschaft HSR Helmstedter Revier, wo erstaunlich hohe Kosten für Rückstellungen und für die Sicherheitsbereitschaft des ausgedienten Kraftwerks Buschhaus angefallen waren.
Im Jahr 2017 erhielt HSR nun ausreichend hohe Einnahmen aus dieser Sicherheitsbereitschaft, um einen kleinen Gewinn an Mibrag überweisen zu können. Die Einblicke bei HSR sind allerdings sehr begrenzt, weil dieses Unternehmen für 2017 keinen eigenen Jahresabschluss erstellt hat.
Bei der Muttergesellschaft Mibrag selbst wurden die Geschäfte von einem höheren Braunkohle-Absatz und höheren Kohlepreisen befördert. So konnte Mibrag für das Geschäftsjahr 2017 einen Gewinn von 41,7 Millionen Euro ausweisen und sogar 53,8 Mio. Euro an seine Muttergesellschaft JTSD Braunkohlebergbau abführen. JTSD gehört wiederum zum tschechisch-luxemburgischen Energie- und Industriekonzern EPH Energetický a průmyslový holding.
HSR und Mibrag mussten 2017 offenbar höhere Rückstellungen für die Tagebau-Rekultivierung bilden, als die Geschäftsführungen zuvor erwartet hatten. Möglicherweise schauen die Aufsichtsbehörden hier inzwischen genauer hin. Mit den Landesbehörden in Sachsen und Sachsen-Anhalt hat Mibrag inzwischen auch Vorsorgevereinbarungen für die Rekultivierung der Tagebaue Vereinigtes Schleenhain und Profen geschlossen. Danach sollen bis zu den Jahren 2035/2042 insolvenzsichere Sondervermögen von insgesamt 445 Mio. Euro gebildet werden. Bis 2017 hatte Mibrag für ökologische Altlasten und bergbaubedingte Verpflichtungen erst 189 Mio. Euro zurückgestellt.