Übertragungs-Netzbetreiber aus Ostdeutschland, Polen und Tschechien bauen derzeit ein System von Phasenschieber-Transformatoren an ihren Grenzkuppel-Leitungen auf. Damit wollen sie ungeplante Ringflüsse vermindern und so mehr planbare Transportmöglichkeiten erschließen.

PST Roehrsdorf gross

Im Umspannwerk Röhrsdorf regeln zwei Phasenschieber-Transformatoren den Stromfluss nach Tschechien. Foto: Stefan Schroeter


Mit dem Einsatz von Phasenschieber-Transformatoren konnten die ungeplanten Strom-Ringflüsse aus dem ostdeutschen Übertragungsnetz durch die Netze von Polen und Tschechien deutlich reduziert werden. Darüber berichteten die beteiligten Netzbetreiber 50 Hertz, PSE und Čeps bei einer Konferenz im Umspannwerk Röhrsdorf bei Chemnitz. Sie bauen seit dem Jahr 2016 ein System von Phasenschieber-Transformatoren (Englisch: Phase Shift Transformers – PST) an ihren Grenzkuppel-Leitungen auf.

 

Notwendig wurde der PST-Einbau, weil die Grenzkuppel-Leitungen von Ostdeutschland nach Polen und Tschechien in den vergangenen Jahren zunehmend mit ungeplanten Lastflüssen aus Solar- und Windparks ausgelastet wurden. Dadurch entstanden Ringflüsse, die Strom nach Süddeutschland, Österreich und weitere südliche Regionen transportierten. In den benachbarten Übertragungsnetzen von PSE und Čeps führten diese ungeplanten Ringflüsse zu Belastungen. Hinzu kam, dass die Grenzkuppel-Leitungen nur noch wenig für den kommerziellen Stromhandel nutzbar waren, der auf planbare Transportmöglichkeiten angewiesen ist.

 

Auf der Grenzkuppel-Leitung zwischen dem sächsischen Umspannwerk Röhrsdorf und dem tschechischen Umspannwerk Hradec sind nun wieder umfangreiche Stromtransporte planbar. Die planbaren Stromflüsse zwischen Ostdeutschland und Polen bleiben dagegen immer noch sehr stark eingeschränkt.


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