Der europaweit größte Batterie-Stromspeicher im Brandenburger Ort Feldheim sollte eigentlich schon zum Jahresende 2014 in Betrieb gehen. Doch bei einem solchen Pilotprojekt kann es aus diversen Gründen zu Abweichungen von den ursprünglichen Zeitplänen kommen.

Das Ökokraftwerks-Unternehmen Energiequelle und der Windrad-Hersteller Enercon haben Anfang September im Brandenburger Ort Feldheim einen Batterie-Stromspeicher offiziell in Betrieb genommen. Nach Angaben der Unternehmen verfügt die Anlage über eine Leistung von 10 Megawatt und ist damit europaweit die größte ihrer Art. Sie soll künftig Primär-Regelleistung für das Übertragungsnetz des ostdeutschen Netzbetreibers 50Hertz erbringen, die von Vattenfall Europe Generation vermarktet wird.

Primär-Regelleistung wird benötigt, um kurzfristige Schwankungen der Netzfrequenz auszugleichen. Bei einem Strom-Überangebot kann die Batterie kurzfristig das Netz entlasten, indem sie Strom aufnimmt. Im umgekehrten Fall soll sie innerhalb von Sekunden Strom abgeben und so das Netz stabilisieren. Wie Energiequelle auf Anfrage mitteilte, geht die Batterie demnächst in den Probebetrieb für den Markt für Primär-Regelleistung. Daran schließe die Präqualifikation an.

Mit dem Bau der Anlage hatten die beiden Unternehmen im August 2014 begonnen, die Inbetriebnahme sollte eigentlich schon zum Jahresende 2014 erfolgen. Die Ursachen für die Verzögerung wollte ein Energiequelle-Sprecher nicht näher erläutern. Bei Pilotprojekten könne es „aus diversen Gründen zu Abweichungen von den ursprünglichen Zeitplänen kommen“, teilte er nur mit.

Die gesamte Investitionssumme für den Strom-Großspeicher betrug 12,8 Millionen Euro. Die Landesregierung Brandenburg förderte das Projekt mit einem Zuschuss von 5 Mio. Euro aus ihrem Renplus-Programm. Die übrigen Mittel brachte die Projektgesellschaft Regionales Regelkraftwerk Feldheim auf, an der Energiequelle und Enercon jeweils zu knapp 50 Prozent beteiligt sind. Die verbleibenden Anteile halten Privatpersonen.

Die Batterie selbst besteht aus 3.360 Speichermodulen des koreanischen Herstellers LG Chem, die Steuerungstechnik wurde von Enercon entwickelt. Die Anlage befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Feldheimer Windpark, der zuletzt auf 42 Anlagen mit einer Spitzenleistung von insgesamt 81 MW ausgebaut wurde. Bis zum Sommer 2016 sollen weitere zwölf Enercon-Windräder des Typs E-115 mit einer Nabenhöhe von 149 Metern und je 3 MW hinzukommen.


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