Vor einem Jahr hatte der Westmecklenburger Regionalversorger Wemag einen Batterie-Großspeicher in Betrieb genommen, um die schwankende Einspeisung von Solar- und Windstrom auszugleichen. Seine bisherigen wirtschaftlichen Ergebnisse liegen weit über den ursprünglichen Erwartungen und können sogar noch besser werden.

 

Der 5-Megawatt-Batteriespeicher im Umspannwerk Schwerin-Lankow hat sich nach Einschätzung des Regionalversorgers Wemag von Beginn an bewährt. Die Anlage war Mitte September 2014 in Betrieb gegangen. Sie soll kurzfristige Frequenzschwankungen im Stromnetz ausgleichen und so dafür sorgen, dass Solar- und Windstrom sicher transportiert werden kann.

Wemag zufolge handelt es sich um den ersten wirtschaftlich operierenden Batteriespeicher in dieser Größenordnung. Seit der ersten Beteiligung am Primär-Regelleistungsmarkt am 22. September 2014 erwirtschafte er Erlöse. Seither habe sich der Regionalversorger mit der Batterie 47 Mal an der wöchentlichen Ausschreibung für die Primär-Regelleistung beteiligt und jedes Mal den Zuschlag vom zuständigen Übertragungsnetzbetreiber 50Hertz erhalten. Die Anforderungen seien jeweils störungsfrei erfüllt worden.

In fünf Wochen des ersten Betriebsjahres konnte der Batteriespeicher nicht für den Primär-Regelleistungsmarkt angemeldet werden, weil die Anlage und ihre Software gewartet werden musste. Primär-Regelleistung ist eine sehr kurzfristig abrufbare Form von Regelenergie, mit der Übertragungsnetz-Betreiber auf der Höchstspannungsebene von 380 Kilovolt die schwankende Einspeisung von Sonnen- und Windstrom ausgleichen.

Den durchschnittlichen Leistungspreis, der für die 47 Vermarktungseinheiten erzielt wurde, bezifferte Wemag mit 3.810 Euro pro Megawatt. Die durchschnittliche vermarktete Leistung habe bei 3,936 MW gelegen. Demnach erzielte Wemag im ersten Betriebsjahr am Primär-Regelleistungsmarkt einen Gesamterlös von 704.820 Euro. Die Umsätze seien stabil und lägen weit über den Erwartungen zum Zeitpunkt der Investitionsentscheidung, berichtet der Versorger. Er hatte insgesamt 6,7 Millionen Euro in die Anlage investiert, einschließlich eines Fördermittel-Zuschusses von 1,3 Mio. Euro aus dem Bundes-Umweltministerium.

Möglicherweise können die Erlöse, die der Batteriespeicher mit der Primär-Regelleistung erzielt, noch steigen. 1 MW seiner verfügbaren Leistung ist bisher noch nicht von 50Hertz und den drei anderen deutschen Übertragungsnetz-Betreibern für diesen Markt präqualifiziert worden. Wemag zufolge sind dafür bereits alle erforderlichen technischen Voraussetzungen erfüllt. Daher zeigt sich der Versorger zuversichtlich, bald auch die vollen 5 MW vermarkten zu können.

Der Batteriespeicher ist nicht nur mit dem Übertragungsnetz verbunden, für das er die Primär-Regelleistung bereitstellt, sondern auch mit Wemags regionalem Verteilnetz. Dort übertraf die Stromeinspeisung aus erneuerbaren Energien im vergangenen Jahr 2014 schon den Gesamtabsatz des Netzes um 14 Prozent. Damit liegt sie hier weit über dem energiepolitischen Ziel der Bundesregierung für 2035, das einen bundesweiten Anteil von 55 bis 60 % Ökostrom am Stromverbrauch vorsieht.




 

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