In den vergangenen vier Jahren haben die Stadtwerke Leipzig ihr Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk gründlich modernisiert. Nun kann es mehr lukrative Regelenergie produzieren und erhält eine Zulage für die effiziente Stromerzeugung in Kraftwärme-Kopplung.


Die SWL Stadtwerke Leipzig haben ihr Gas- und Dampfturbinen-Heizkraftwerk in den vergangenen vier Jahren gründlich modernisiert. Um die Anlage weiterhin für die Wärmeversorgung nutzen und mehr lukrative Regelenergie produzieren zu können, investierten sie insgesamt 40 Millionen Euro. Nach Abschluss der Arbeiten im vergangenen April zeigten die ersten Tests, dass die Anlage tatsächlich wesentlich flexibler geworden ist: Konnte sie früher im Teillastbereich innerhalb von fünf Minuten nur um vier Megawatt hoch oder herunter gefahren werden, schafft sie nun in der gleichen Zeit bis zu 60 MW Laständerung.

Die Fähigkeit zur flexiblen Stromerzeugung hatte SWL schon zuvor im Minuten-Reservehandel des Übertragungsnetz-Betreibers 50Hertz vermarktet. Nun gelang auch der Einstieg in die Märkte für Primär-Regelleistung und Sekundär-Regelleistung, die noch schnellere Reaktionszeiten erfordern als die Minutenreserve. Mit der Regelenergie, die auf diesen Märkten gehandelt wird, gleicht der Übertragungsnetz-Betreiber die Schwankungen im Stromnetz aus, die vor allem durch die wechselhafte Einspeisung von Solar- und Windstrom entstehen.

Einen Zuwachs erwartet SWL auch bei der maximalen Stromleistung des GuD. Sie war durch Alterungsprozesse der Anlage von ursprünglich 172 MW auf 168 MW zurückgegangen, soll nun aber auf 176 MW steigen. Ein weiteres Resultat der Modernisierung soll eine bessere Brennstoffausnutzung sein.

Für diese Effizienzverbesserungen erhielt das Kraftwerk bereits die Zulassung als hocheffiziente modernisierte Kraftwärme-Kopplungsanlage nach dem KWK-Gesetz. Verbunden damit ist ein weiterer handfester wirtschaftlicher Vorteil: Für den Strom, den das Kraftwerk im KWK-Betrieb erzeugt, bekommt SWL eine Zulage von 2,1 Cent je Kilowattstunde für einen Zeitraum von fünf bis acht Jahren.

Mit diesem Zuschlag hat sich die schwierige wirtschaftliche Situation des Kraftwerks deutlich verbessert, ohne dass alle Sorgen behoben wären. Ein Pluspunkt der Modernisierung kommt allerdings noch hinzu: Das Heizkraftwerk ist jetzt technisch für die nächsten 15 Betriebsjahre gerüstet.


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