Das Konsortium für den Bau einer Erdgasleitung von Russland durch das Schwarze Meer nach Südosteuropa hat Stahlrohre für die erste von vier Röhren bestellt. Sie soll ab dem kommenden Herbst verlegt werden und zum Jahresende 2015 in Betrieb gehen.


Der Bau der Erdgasleitung Südstrom von Russland durch das Schwarze Meer nach Südosteuropa wird allmählich greifbar. Das Konsortium SST South Stream Transport hat Ende Januar im niederländischen Amsterdam Verträge mit drei Lieferanten abgeschlossen, die 75.000 Stahlrohre für die erste Röhre des Unterwasser-Abschnitts liefern sollen. Die Hälfte des Auftrags entfällt auf den deutschen Hersteller Europipe, die russischen Produzenten OMK und Severstal liefern 35 und 15 Prozent der je zwölf Meter langen Rohre. Den gesamten Auftragswert bezifferte SST mit rund 1 Milliarde Euro.

Der Unterwasser-Abschnitt von Südstrom führt von der südrussischen Küste bei Anapa durch das Schwarze Meer zur bulgarischen Küste bei Varna. Er ist mit vier Röhren projektiert worden, die jeweils 931 Kilometer lang sind und einen Durchmesser von 32 inch (813 Millimeter) aufweisen. Die Wandstärke liegt bei 39 mm. Die Ausschreibung des Auftrags für die zweite Röhre des Leitungssystems läuft derzeit noch, er soll im ersten Quartal dieses Jahres vergeben werden.

Die ersten Rohre aus den schon vergebenen Aufträgen sollen im kommenden Sommer auf Lagerplätze an der bulgarischen Küste geliefert und dort gestapelt werden. Im Sommer will SST dort auch mit den Bauarbeiten für die Anlandestation der Pipeline beginnen. An der Verdichterstation am Anfangspunkt der Pipeline im russischen Anapa wird bereits seit Dezember 2012 gebaut. Für den kommenden Herbst hat das Konsortium geplant, mit der Verlegung der ersten Röhre auf dem Unterwasser-Abschnitt zu beginnen. In Betrieb gehen soll sie bis zum Jahresende 2015. Der Zeitplan sieht vor, dass die übrigen drei Röhren in den folgenden zwei Jahren schrittweise folgen.

Das gesamte Unterwasser-Leitungssystem von Südstrom soll nach seiner Fertigstellung eine Erdgasmenge von jährlich 63 Milliarden Kubikmetern transportieren können. Für seinen Bau sind nach früheren Angaben des russischen Konzerns Gasprom Investitionen von 10 Mrd. Euro nötig. In internationalen Medienberichten wurden für das Gesamtprojekt auch schon wesentlich höhere Kostenschätzungen genannt. Neben Gasprom sind an dem Unterwasser-Projekt der italienische Gasversorger Eni, die deutsche BASF-Tochter Wintershall und der französische Stromkonzern EdF beteiligt.

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