Ergänzt. Das Landes-Wirtschaftsministerium unterstützt private Hausbesitzer dabei, Speicher für selbst erzeugten Solarstrom anzuschaffen. Das soll ihnen helfen, mehr davon vor Ort zu verbrauchen.


Brandenburg hat sein angekündigtes Förderprogramm für 1.000 Solarstrom-Speicher gestartet. Damit sollen private Hausbesitzer, die mit einer Fotovoltaik-Anlage auf ihrem Dach selbst Strom erzeugen, bei der Anschaffung eines Batteriespeichers unterstützt werden. Als Ziel des Programms nennt das Wirtschaftsministerium, den Eigenverbrauch des selbst erzeugten Solarstroms und die Unabhängigkeit vom örtlichen Stromversorger zu erhöhen. Zugleich sinke die Stromeinspeisung ins Netz und führe dort zu Entlastungen.

 

Gefördert werden die Beschaffung und Installation von Stromspeichern, die mindestens über eine Nutzkapazität von 2,0 Kilowattstunden verfügen. Es werden nicht rückzahlbare Zuschüsse von bis zu 50 Prozent der Kosten gewährt. Der Zuwendungsbetrag muss 2.500 Euro überschreiten und kann höchstens 7.000 Euro erreichen. Anträge können über das Kundenportal der Investitionsbank des Landes Brandenburg gestellt werden. Das Programm läuft bis zum Jahresende 2022. Über jährliche Höchstgrenzen für die verfügbaren Fördermittel ist bisher nichts bekannt.

 

Das 1.000-Speicherprogramm war im März von Wirtschaftsminister Albrecht Gerber angekündigt worden. Dabei hatte er sich gleichzeitig dafür eingesetzt, mit Hilfe der Bundesregierung auch große Speicherprojekte voranzubringen. Konkret nannte Gerber dabei Überlegungen für ein Batterie-Großprojekt mit „60 plus X Megawatt“ und für einen Rotationsspeicher in der Lausitz. Außerdem sprach er sich dafür aus, in der gleichen Region ein Fraunhofer Institut für Speichertechnologien und eine Fabrik für die Produktion von Batteriezellen in der Region anzusiedeln.

 

Wie das Ministerium jetzt auf Anfrage mitteilte, bestehen die Überlegungen für ein Batterie-Speicherprojekt nach wie vor, Konkreteres lasse sich aber noch nicht vermelden. Der Rotationsspeicher sei noch in einer Konzeptphase.

 

Außerdem hatte sich Gerber dafür ausgesprochen, in der gleichen Region ein Fraunhofer Institut für Speichertechnologien und eine Fabrik für die Produktion von Batteriezellen in der Region anzusiedeln. Dies sei mit weiteren Gesprächen untermauert worden, berichtete das Ministerium nun.

 

Gerbers Ankündigungen waren bei der bündnisgrünen Landtagsfraktion auf Zustimmung und Kritik zugleich gestoßen. Energiespeicher würden perspektivisch wegen des zunehmenden Anteils erneuerbarer Energien gebraucht, hatte die wirtschaftspolitische Sprecherin der Fraktion, Heide Schinowsky, kommentiert. Sie sollten jedoch nicht dazu dienen, umweltschädlichen Braunkohlestrom zu speichern und dadurch eine längere Laufzeit für Kohlekraftwerke zu ermöglichen.

 

Brandenburg hatte die Entwicklung und den Bau von Energiespeichern auch schon in der Vergangenheit gefördert. So wurden bis Mitte 2016 größere Projekte für drei Batteriespeicher und einen Wärmespeicher unterstützt.


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