MVV Energie hat seine dritte Biomethan-Anlage in der Magdeburger Region in Betrieb genommen. Eine vergleichbare Anlage in Klein Wanzleben übertraf im vergangenen Jahr die ursprünglich erwartete Produktionsmenge.

Das Mannheimer Energieunternehmen MVV Energie und das Münchener Erneuerbare-Energien-Unternehmen Baywa Re haben Ende Juni in Staßfurt bei Magdeburg eine gemeinsame Biomethan-Anlage in Betrieb genommen. Die beiden Unternehmen hatten dazu zusammen 14 Millionen Euro investiert. MVV Energie gehören 74,9 Prozent der Anlage, Baywa Re die übrigen 25,1 Prozent. Den technischen Betrieb der Anlage führt die gemeinsame Betriebsgesellschaft Biomethan-Anlage Staßfurt, in der fünf Mitarbeiter beschäftigt sind.

Hier sollen jährlich 62.000 Tonnen Einsatzstoffe zu Biogas vergoren werden. Wie die Partner mitteilten, wollen sie durch eine breite Mischung unterschiedlicher Substratarten vermeiden, dass landwirtschaftliche Monokulturen entstehen können. Neben Mais und Zuckerrüben verarbeitet die Anlage auch Grünschnitt, Winterfrüchte und Wirtschaftsdünger wie Gülle, Hühnertrockenkot und Mist. Mehr als 20 kleinere und größere landwirtschaftliche Betriebe aus der Region liefern die notwendigen Substrate.

Das durch die Vergärung entstandene Rohbiogas wird vor Ort zu Biomethan in Erdgasqualität aufbereitet und in das öffentliche Netz von Erdgas Mittelsachsen eingespeist. MVV rechnet mit einer jährlichen Einspeisung von 5,8 Millionen Kubikmetern, was einer Energiemenge von 62,5 Gigawattstunden entsprechen würde. Damit könnten dezentrale Block-Heizkraftwerke mit einer Stromleistung von insgesamt drei Megawatt betrieben werden. Langfristiger Partner für Abnahme und Vermarktung des erzeugten Biomethans ist die Münchener Firma BMP Greengas.

MVV Energie betreibt in der Region gemeinsam mit der ebenfalls in München ansässigen Firma RES bereits zwei weitere, vergleichbare Anlagen in Klein Wanzleben und in Kroppenstedt. Diese beiden Anlagen produzierten in vergangenen Jahr 2014 insgesamt 11,1 Mio. m³ Biomethan, was einer Energiemenge von 122 Gigawattstunden entspricht. Davon produzierte die 2012 eingeweihte Anlage in Klein Wanzleben allein 6 Mio. m³ oder 65 GWh und übertraf damit leicht die ursprünglichen Erwartungen. Die Anlage in Kroppenstedt, die erst im Frühjahr 2014 in Betrieb gegangen war, lieferte bis zum Jahresende 5,1 Mio. m³ oder 57 GWh.


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