Seit August 2014 wird für selbst erzeugten und verbrauchten Solarstrom eine anteilige EEG-Umlage fällig. Dennoch ist er in den meisten Fällen immer noch günstiger als der Strom vom jeweiligen Energieversorger.


Die Eigenversorgung mit Solarstrom lohnt sich für mittelständische Unternehmen trotz ungünstigerer Rahmenbedingungen auch weiterhin. Diese Einschätzung vertritt das Efa Energietechnische Forschungs- und Anwendungszentrum Leipzig. „Es ist sinnvoll und wirtschaftlich, Fotovoltaik-Anlagen zu errichten und zu betreiben“, sagte die Efa-Solarspezialistin Doreen Müller gestern bei einem Seminar am Firmensitz. Zwar müssten die Betreiber, die den erzeugten Solarstrom selbst verbrauchen, seit der letzten Änderung des EEG Erneuerbare Energien Gesetzes im August 2014 einen Teil der EEG-Umlage zahlen. Dennoch seien die Kosten für den selbst produzierten Solarstrom in den meisten Fällen immer noch deutlich günstiger als der Strombezugspreis des jeweiligen Energieversorgers.

Die Ingenieurin präsentierte ein Rechenbeispiel für eine Fotovoltaik-Anlage mit einer Spitzenleistung von 30 Kilowatt, die 20 Jahre lang Strom liefert. Aus den Kapitalkosten für System und Wartung auf der einen Seite und dem Stromertrag auf der anderen Seite ermittelte sie zunächst einen Strompreis von 8,99 Cent je Kilowattstunde. Durch die anteilige EEG-Umlage steigt dieser Strompreis auf 10,84 Ct/kWh. Müller ging davon aus, dass sich eine solche Anlage damit nun nicht mehr in elf Jahren, wie vor der EEG-Novelle, sondern in dreizehn Jahren amortisiert. Dabei wies sie darauf hin, dass Fotovoltaik-Anlagen normalerweise 25 bis 30 Jahre lang Strom liefern, so dass die Rechnung tatsächlich noch günstiger ausfallen dürfte.

Efa selbst hat bisher noch keine Fotovoltaik-Anlage nach dem aktuellen EEG projektiert. In den letzten Monaten des vergangenen Jahres war das Ingenieurunternehmen gut damit beschäftigt, Solaranlagen fertigzustellen, für die noch die vorherige EEG-Regelung galt. Für Solarprojekte nach der neuen Regelung gebe es zwar inzwischen Anfragen von Kunden und erste Planungen, aber noch keine konkreten Projekte, berichtete Müller. Sie führte dies freilich weniger auf das EEG als auf die frühe Jahreszeit zurück: „Wenn die Sonne öfter scheint, beginnen die Kunden über Fotovoltaik nachzudenken. Im Frühjahr rufen sie bei uns an, und alle bauen im Sommer.“


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