Savosolar hat seine Anlagen für solare Fern- und Prozesswärme bisher vor allem in Finnland, Dänemark und Frankreich errichtet. Nun arbeitet das finnische Unternehmen auch in Deutschland an mehreren Projekten für Großanlagen.

Savosolar Kollektormodell gross

Kleinmodell eines Savosolar-Kollektors für Präsentationszwecke. In der Praxis sind die Großkollektoren mehrfach größer. Foto: Stefan Schroeter


Das finnische Solarwärme-Unternehmen Savosolar verzeichnet auf dem deutschen Markt eine stark wachsende Nachfrage nach Großanlagen. Darüber berichtete der Hamburger Vertriebsleiter Torsten Lütten gestern bei einem Treffen des Clusterteams „Neue Energiesysteme“ in Leipzig. Allein in Schleswig-Holstein arbeite Savosolar derzeit an Solarwärme-Großprojekten mit einer Fläche von insgesamt 244.000 Quadratmetern. Das sei schon deutlich mehr als alle Solarwärme-Großanlagen, die bisher bundesweit errichtet worden seien. Deren Fläche bezifferte er mit 130.000 Quadratmetern.

 

Besonders gute Entwicklungsmöglichkeiten für große Solarwärme-Anlagen sieht Lütten in Regionen, in denen es gut ausgebaute Fernwärme-Netze gibt. An diese Netze könnten die Solarwärme-Anlagen angeschlossen werden. In den meisten ostdeutschen Bundesländern gebe es dafür gute Möglichkeiten. Das aktuelle Solarwärme-Großprojekt der Stadtwerke Leipzig, das bis zu 41 Megawatt für die Fernwärme-Versorgung liefern soll, begrüßte er ausdrücklich.

 

Savosolar errichtet und betreibt Solarwärme-Großanlagen für Fernwärme und für industrielle Prozesswärme. Die meisten davon stehen in Finnland, Dänemark und Frankreich. In Deutschland gibt es bisher eine Anlage in Ettenheim, Baden-Württemberg. Sie nimmt eine Fläche von 1.661 Quadratmetern ein und liefert Fernwärme mit bis zu 1,2 Megawatt an den örtlichen Versorger.

 

Prozesswärme in Frankreich

Im Nachbarland Frankreich sind schon deutlich größere Anlagen mit der Savosolar-Technik installiert. Dazu zählt eine 13.000 Quadratmeter große Anlage in Issoudun, die Prozesswärme mit bis zu 10,6 Megawatt für eine Mälzerei liefert. Lütten zufolge handelt es sich dabei um die größte solare Prozesswärme-Anlage Europas.

 

Für seine Solaranlagen nutzt das finnische Unternehmen eine spezielle Absorbertechnik, die es aus der Produktion von Wärmetauschern in der Automobilindustrie entwickelt hat. Sie soll eine besonders hohe Effizienz der Anlagen gewährleisten. Außerdem werden Großkollektoren mit jeweils 16 Quadratmetern Fläche verwendet, um Transport und Montage der Anlagen zu vereinfachen.

 

Neue Energiesysteme

Das Clusterteam „Neue Energiesysteme“, bei dessen Treffen sich Savosolar gestern präsentierte, kann einschließlich seiner Vorläufer-Teams inzwischen auf zehn Jahre Tätigkeit zurückblicken. Am Anfang waren die Clusterteams „Solarenergie“ und „Energieeffizienz“ mit Unterstützung der Leipziger Wirtschaftsförderung im Verein „Netzwerk für Energie und Umwelt“ gestartet. Im Jahr 2019 waren sie zum Clusterteam „Neue Energiesysteme“ zusammengelegt worden.

 

Wie Clusterteamleiter Bernd Felgentreff berichtet, wurden inzwischen mit mehr als 60 Veranstaltungen viele neue Energietechniken vorgestellt, diskutiert und in Projektentwicklungen überführt. Als momentan wichtigstes Projekt bezeichnet er die energetische Transformation der Energieversorgung im Leipziger Klinikum St. Georg.

 

In den vergangenen Jahren hat das Clusterteam maßgeblich an Studien für die Seethermie am Beispiel des Zwenkauer Sees und für die saisonale Wärme- und Kältespeicherung in Aquiferen der Region gearbeitet. Felgentreff zufolge zeigen beide Studien riesige Potentiale zur zukünftigen Wärmeversorgung auf, die bisher noch nicht genutzt werden.


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