Die SWL Stadtwerke Leipzig passen zum Jahresanfang 2020 erneut ihre Preise an. Bei der Strom-Grundversorgung, die unter der Tarifbezeichnung „L-Strom.basis“ geführt wird, und bei der Fernwärme wird es für die Kunden teurer. Für Gaskunden sinken die Preise dagegen etwas.

Europahaus 112019 gross

Die Stadtwerke Leipzig haben ihren Hauptsitz im Europahaus am Augustusplatz. Foto: Stefan Schroeter


In der Strom-Grundversorgung hebt SWL den Brutto-Arbeitspreis um 1,18 Cent auf 29,37 Cent pro Kilowattstunde an. Das entspricht einem Anstieg von vier Prozent. Der Grundpreis, der zum Jahresanfang 2019 noch kräftig gestiegen war, bleibt diesmal unverändert. In der Grundversorgung befinden sich alle Kunden, die sich nicht aktiv für einen Spezialtarif mit deutlich günstigeren Preisen entschieden haben.

 

Kleine Leipziger Haushaltskunden mit 1.000 kWh Jahresverbrauch waren von dem letzten Preisumbau verhältnismäßig am stärksten betroffen. Für sie steigt die jährliche Stromrechnung damit erneut: diesmal um knapp drei Prozent auf 435 Euro. Ein Großfamilien- oder Wohlstands-Haushalt mit einem angenommenen Jahresverbrauch von 4.866 kWh wäre beim letzten Preisumbau noch ohne Mehrkosten davongekommen. Nun müsste er mit einem Anstieg um vier Prozent rechnen. Bei Gewerbekunden mit 30.000 kWh Jahresverbrauch, die zuletzt deutlich entlastet wurden, liegt die prozentuale Steigerung noch leicht darüber. Damit wird die letzte Entlastung wieder mehr als aufgehoben.





SWL Strompreis 2018 2020




Als Anlass der Preisanpassung nennt SWL insbesondere den Anstieg der EEG-Umlage nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz und höhere Entgelte des Netzbetreibers. Hinzu kommen dem Unternehmen zufolge gestiegene Kosten für die Energiebeschaffung und Änderungen bei weiteren staatlichen Umlagen.

 

Dem SWL-Preisblatt ist zu entnehmen, dass die EEG-Umlage zum Jahresanfang um 0,35 Ct. auf 6,76 Ct./kWh steigt, während alle anderen staatlich verursachten Umlagen weitgehend stabil bleiben. Das Entgelt des Netzbetreibers erhöht sich nur geringfügig um 0,1 Ct./kWh netto. Deutlich stärker fällt der Anteil ins Gewicht, den der Grundversorger SWL am Arbeitspreis hat: Er steigt wegen der höheren Strom-Beschaffungskosten um 0,54 Ct. auf 7,39 Ct./kWh netto – also noch deutlich stärker als die EEG-Umlage.

 

In den beiden Vorjahren hatte SWL seine Preisstrukturen in der Grundversorgung umfassend verändert. Dabei hob das stadteigene Unternehmen die Grundpreise für Strom und Gas deutlich an und senkte die Arbeitspreise etwas ab. Das Ergebnis war jeweils, dass die Energierechnung für Kleinverbraucher spürbar anstieg. Für Haushalts- und Gewerbekunden mit besonders hohem Verbrauch ergaben sich dagegen Vorteile.

 

Die Stadtwerke Leipzig gehören zu etwa 170 örtlichen Versorgern, die bisher höhere Strompreise ab Jahresanfang 2020 angekündigt haben. Das berichtete das Handelsblatt unter Berufung auf die Vergleichsportale Verivox und Check-24. Danach steigen die Preise bei diesen Versorgern durchschnittlich um etwas mehr als fünf Prozent.


  


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