Die stadteigenen Versorgungsunternehmen haben zur Bilanz-Pressekonferenz erstmals seit Jahren wieder Geschäftsberichte vorgelegt. Damit war es diesmal möglich, den Geschäftsführern direkte Fragen dazu zu stellen.

SWL Netz 052018 gross

Netz Leipzig konnte mit höheren Netzentgelten einen Überschuss erwirtschaften und so zum Gewinnanstieg der Stadtwerke beitragen. Archivfoto 2018: Stefan Schroeter


Die SWL Stadtwerke Leipzig haben ihren Nettogewinn wieder deutlich angehoben. Für das vergangene Geschäftsjahr 2018 weisen sie 59 Mio. Euro Gewinn nach Steuern aus. Das sind 5 Mio. Euro mehr als im Jahr zuvor. SWL erwirtschaftet regelmäßig hohe Gewinne, die traditionell vollständig an die stadteigene Muttergesellschaft LVV Leipziger Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft ausgeschüttet werden. LVV gleicht damit überwiegend die Verluste der LVB Leipziger Verkehrsbetriebe aus. Im vergangenen Jahr konnte SWL ausnahmsweise 10,5 Mio. Euro von seinem Gewinn des Jahres 2017 in die eigene Gewinnrücklage einstellen, um damit notwendige Erweiterungsinvestitionen des Stromnetzes zu finanzieren. Diesmal überweist der Energieversorger wieder den ganzen Gewinn an die Muttergesellschaft.

 

Darüber informierte LVV auf der heutigen Bilanz-Pressekonferenz, wo erstmals seit Jahren auch wieder Geschäftsberichte vorlagen. Dass der SWL-Umsatz um 20 Prozent auf 2.411 Mio. Euro wuchs, erklärte LVV-Geschäftsführer Volkmar Müller mit einem verstärkten Großhandel bei Strom und Gas. Noch etwas kräftiger als der Umsatz wuchs dabei zwar der Materialaufwand. Dass die Stadtwerke dennoch einen höheren Gewinn ausweisen konnten, ist unter anderem geringeren Abschreibungen und deutlich gesunkenen „sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ zu verdanken. Außerdem flossen dem Unternehmen höhere Beteiligungserträge von Tochtergesellschaften zu. So konnte die früher verlustreiche Netztochter Netz Leipzig mit höheren Netzentgelten einen kleinen Gewinn erwirtschaften. Und die polnische Tochtergesellschaft GPEC stockte ihre zuvor schon ansehnliche Gewinnüberweisung noch weiter auf.

 

Ein wichtiges Zukunftsthema für die Stadtwerke ist die langfristige Ablösung des Fernwärmebezugs aus dem Braunkohle-Kraftwerk Lippendorf. Von dort bezieht Leipzig bisher mehr als die Hälfte seines Fernwärme-Bedarfs. Um diese Lieferungen ablösen zu können, hat SWL ein Konzept erarbeitet, über das demnächst der Aufsichtsrat entscheiden soll. Es umfasst Heizkraftwerke auf Gas- und Biomassebasis, neue Wärmespeicher und Solarthermie-Anlagen.


Mit notwendigen Cookies funktioniert diese Webseite am besten. Ganz ohne Cookies klappt nicht alles.