Vor zwei Jahren hatte sich Vattenfall seines Lausitzer Braunkohlegeschäfts entledigt. Für Rekultivierung und Sanierung sollten die abgegebenen Unternehmen mit einer Milliardensumme ausgestattet werden. Doch bei ihnen ist zunächst nur ein Teil dieses Geldes zu finden.

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Zum Lausitzer Braunkohlegeschäft gehört auch ein Block des Kraftwerks Lippendorf bei Leipzig. Foto: Stefan Schroeter


Der schwedische Energiekonzern Vattenfall hat seine früheren Braunkohleunternehmen bei der Übergabe an neue Eigentümer vor zwei Jahren mit wesentlich weniger flüssigen Finanzmitteln ausgestattet als angekündigt. Vattenfall hatte im Jahr 2016 eine Bergbau- und eine Kraftwerksgesellschaft mitsamt allen Rekultivierungs- und Sanierungsverpflichtungen an ein tschechisch-slowakisches Übernahmekonsortium übergeben. Dabei kündigte der schwedische Staatskonzern zugleich an, die beiden Lausitzer Braunkohleunternehmen mit einer Milliardensumme auszustatten. Außerdem sollten die neuen Eigentümer verpflichtet werden, über mehrere Jahre hinweg kein Geld aus den Braunkohleunternehmen abzuziehen.

 

Recherchen des Leipziger Energiejournalisten Stefan Schroeter haben nun ergeben, dass Vattenfall den Lausitzer Unternehmen vor zwei Jahren tatsächlich nur einen Teil der angekündigten Barmittel direkt mit auf den Weg gegeben hat. Zudem sanken diese Finanzmittelfonds schon bis zum Jahresende 2016 um mehrere hundert Millionen Euro ab. Vattenfall und die Lausitzer Braunkohleunternehmen erklärten nun, dass es in den kommenden Jahren einen finanziellen Ausgleich über Termingeschäfte geben soll.