Seit Jahresanfang wurden hier wieder nur wenige Windräder errichtet. Im Vergleich mit anderen Bundesländern fällt Sachsen daher weiter zurück.

Windpark Leipzig Sued 082017 gross

Dieser Windpark im Leipziger Südraum wurde schon vor Jahren gebaut. Foto: Stefan Schroeter


Der Ausbau der Windkraft in Sachsen ist im laufenden Jahr 2017 nur wenig vorangekommen. Wie der Döbelner Experte Hans-Jürgen Schlegel am 19. Oktober beim Sächsischen Windenergietag in Leipzig berichtete, waren Ende September landesweit 881 Windenergie-Anlagen mit einer Nennleistung von insgesamt 1.196 Megawatt installiert. Das sind zehn WEA und 35 MW mehr als zum Jahresende 2016. Damit steht Sachsen unter den 16 Bundesländern nur noch an elfter Stelle. „Bayern, Hessen und Thüringen haben uns da lange überholt“, berichtete Schlegel. „Wir liegen noch vor Baden-Württemberg.“ Doch auch dieses Bundesland werde wahrscheinlich bis zum Jahresende vorbeiziehen. Dann stehe Sachsen nur noch vor dem kleinen Saarland und den drei Stadtstaaten Bremen, Hamburg und Berlin.

 

Die langjährige Stagnation der sächsischen Windkraft ist vor allem darauf zurückzuführen, dass die Regionalplanung bisher zu wenige sogenannte Vorrang- und Eignungsflächen ausgewiesen hat. Hinzu kommen Höhenbeschränkungen für Anlagen, die in der Nähe von Wohngebieten errichtet werden. Einen gewissen Fortschritt könnten neue Regionalpläne bringen, die wohl um die Jahreswende 2018/2019 zu erwarten sind. Außerdem hat sich die Regierungskoalition aus CDU und SPD vorgenommen, ein neues Energie- und Klimaprogramm zu erarbeiten. Das könnte langfristig die Weichen für mehr sächsischen Ökostrom stellen. Mit Spannung wird die Windkraft-Potenzialstudie des SPD-geführten Wirtschaftsministeriums erwartet, die demnächst Informationen über Ausbaumöglichkeiten liefern soll.

 

Der gebremste Windkraft-Ausbau im eigenen Land führt dazu, dass die sächsischen Unternehmen der Branche sich verstärkt in anderen Regionen nach Arbeit umsehen müssen. Zu ihnen gehört der Meißener Projektentwickler UKA Umweltgerechte Kraftanlagen. „Wir sind nur noch in Bundesländern tätig, in denen der politische Wille besteht, die Windenergie auszubauen“, berichtete Geschäftsführer Gernot Gauglitz. Dazu zählen Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Bayern und Niedersachsen.

 

Windenergie Sachsen 102017