Ergänzt: Die deutsch-französische Strombörse Epex Spot hat mit der niederländischen Energiebörse APX eine Integration der Geschäfte vereinbart. Die Übernahme soll durch einen verzweigten Anteilstausch vollzogen werden.


Die Energiebörse EEX European Energy Exchange kann ihre Position im westeuropäischen Stromhandel weiter ausbauen. Wie ihre Tochtergesellschaft für den kurzfristigen Stromhandel, Epex Spot, am Freitag mitteilte, hat sie mit der niederländischen Energiebörse APX eine Integration der Geschäfte vereinbart. Dies soll durch einen verzweigten Anteilstausch erfolgen, der für den 4. Mai vorgesehen ist.

Dabei übernimmt Epex sämtliche APX-Anteile von deren bisherigen Gesellschaftern, dem niederländischen Übertragungsnetz-Betreiber Tennet und dem belgischen Übertragungsnetz-Betreiber Elia. Sie sind bereits gemeinsam mit dem französischen Übertragungsnetz-Betreiber RTE an dem Konsortium HGRT beteiligt, das bisher einen Anteil von 36,7 Prozent an Epex hält. HGRT kann diesen Epex-Anteil nun durch den Anteilstausch auf 49 % aufstocken. EEX bleibt mit einer direkten und einer indirekten Beteiligung über die französische Energiebörse Powernext weiterhin Epex-Mehrheitsgesellschafter mit 51 % der Anteile.

EEX und HGRT hatten bereits zum Jahresanfang 2015 einen Anteilstausch vollzogen, durch den EEX zum Mehrheitsgesellschafter der französischen Energiebörse Powernext wurde. HGRT hatte dabei seine erste direkte Beteiligung an Epex erworben, die nun ausgebaut wird.

Epex betreibt Strombörsen-Plattformen in Deutschland und Österreich sowie in Frankreich und in der Schweiz, während APX mit Handelsplätzen in den Niederlanden, Belgien und Großbritannien aktiv ist. Beide Unternehmen arbeiten seit vielen Jahren bei der allmählichen Integration der europäischen Strommärkte zusammen, beispielsweise durch die gemeinsame Bewirtschaftung von Transportengpässen in grenzüberschreitenden Stromleitungen. Epex zufolge soll es die nun geplante APX-Übernahme ermöglichen, weitere Hindernisse im Stromhandel der beteiligten Länder abzubauen. Marktteilnehmer würden von harmonisierten Handelssystemen, einem einheitlichen Regelbuch und einem Zulassungsprozess für die gesamte Region profitieren, hieß es. Damit würden Handelskosten und Eintrittsbarrieren für neue Marktteilnehmer reduziert.